Innovativ trotz psychischer Krankheit: Wir glauben an Dich!

Auch Kopfmenschen können mutig sein
Menschen, die jeden Tag aufs Neue ihren „Dämonen“ mutig die Stirn bieten, sind erst recht dazu befähigt, innovativ trotz ihrer psychischen Krankheit zu sein. Warum? Zum einen, weil sie ganz offenbar zu divergentem Denken befähigt sind, vielleicht sogar mehr als ihnen selbst lieb ist. Zum anderen, weil sie gelernt haben, Ängste zu überwinden und neue Wege zu beschreiten.
Wir glauben daran, dass auch Du die Fähigkeit besitzt, Dir selbst deine ganz persönliche Freiheit zu erschaffen. Freiheit von gedanklicher Einengung genauso wie Freiheit von wirtschaftlichen Zwängen. Aber keine Angst! Wir glauben nicht, dass Du das alles alleine schaffen musst.
Ohne Ideen keine Umsetzung
Am Anfang der Freiheit stehen immer eine Idee und der Mut, diese Idee auszusprechen. Ideen wie:
- „Alle Menschen sind gleichberechtigt.“
- „Alle Menschen haben kreatives Potential.“
- „Ich fühle mich nicht deshalb schlecht, weil ich eine schlechter Mensch bin, sondern weil ich eine psychische Krankheit habe. Und diese Krankheit ist vielleicht sogar heilbar.“
Solche persönlich wie gesellschaftlich bahnbrechenden Ideen sind keine hinreichende Garantie für den Erfolg des sich daran anschliessenden Prozesses. Sie sind jedoch eine notwendige Zutat – neben Durchhaltevermögen und kompetenter Unterstützung bei der Durchführung.
Die richtigen Partner für die Umsetzung
Durchhaltevermögen brauchen viele Betroffene von psychischen Erkrankungen bereits, um trotz Rückfällen immer wieder motiviert an ihrer Genesung zu arbeiten. Gleichzeitig sind sie häufig Weltmeister darin, in teilweise sehr kurzen Zeitfenstern des relativen unbelastet Seins kreative Höchstleistungen zu erbringen, deren Früchte sie über Durststrecken der Lähmung tragen.
Sie können jedoch abhängig von ihrem aktuellen Befinden Schwierigkeiten haben, stetig Leistung zu bringen, Projekte konvergieren zu lassen und mit Selbstbewusstsein nach aussen hin aufzutreten.
Daher wollen wir sie dabei unterstützen, die Früchte Ihrer kreativen Arbeit zu ernten. Für sich selbst und für die Allgemeinheit. Denn wer bewiesen hat, dass er den Mut hat, achtsam hinzusehen und sich selbst neu zu erfinden, der kann erst recht dazu beitragen, eine am Menschen orientierte Technologie und Gesellschaft neu zu erfinden.
Heidelberg: Ein Mekka für Inspiration und Wohlbefinden

Tun Sie es Mark Twain gleich und bleiben Sie gleich etwas länger in Heidelberg!
Wo sich das wild-romantische Neckartal in die sonnige Rhein-Ebene öffnet, liegt Deutschlands älteste Studentenstadt. Seit ihrer Gründung im Jahre 1386 brachte die Heidelberger Universität stolze 56 Nobelpreisträger hervor. Nicht zuletzt auf dem Gebiet der Medizin: Wer in Europa erstklassige Gesundheitsversorgung durch Spezialisten sucht, der ist in Heidelberg definitiv richtig.
Aber auch wenn Sie kein Medizin-Tourist sind, wird sich Ihr Aufenthalt in dieser naturnahen und gleichzeitig kulturell aufregenden Stadt vitalisierend auf Sie auswirken. Stehen Sie hoch über den Dingen bei einem Spaziergang auf dem weltbekannten Philosophenweg unter imposanten alten Bäumen und schauen Sie auf die roten Dächer der vom Krieg unzerstörten Altstadt herunter.
Danach dürften Sie ausreichend Appetit bekommen haben, um z.B. in der edlen Wirtsstube des Hotels Hirschgasse einzukehren oder in der zünftigen Brauerei Vetter (direkt nach Überquerung der alten Brücke links) eine deftige Brotzeit und ein kurpfälzisches Bier zu genießen. Schlendern Sie nach Herzenslust durch Europas längste Fußgängerzone, die Hauptstraße. Sehr zu empfehlen sind auch die frei zusammenstellbaren Burger im DIE KUH DIE LACHT am Uniplatz.
Zur Kaffeezeit können Sie sich entweder ein lauschiges Plätzchen im Wintergarten des Cafés Schafheutle suchen oder bei abwechslungsreicher Musik einen aromatischen Filterkaffee im coffee nerd am Bismarckplatz schlürfen (Lieblingscafés in Heidelberg). Letztere Location ist ein Geheimtipp, wenn Sie sich eher zu den digitalen Nomaden zählen und sogleich einen Blog-Artikel über Ihre Erfahrungen schreiben möchten. Hier kann man nicht nur people watching betreiben, sondern auch sehr gut ins Gespräch kommen.
Insgesamt zeichnet sich Heidelberg durch eine sehr angenehme soziale und kulturelle Durchmischung aus, die insbesondere im aufstrebenden Stadtteil Bergheim spürbar wird. Studenten sitzen hier neben Geschäftsleuten, Hipstern und Familien mit Kindern. Orientalische Gemüseläden, Bio-Supermärkte und Vier-Sterne-Hotels liegen dicht nebeneinander. Wie Berlin-Kreuzberg, nur alles in fußläufiger Nähe.
Auch verkehrstechnisch ist Heidelberg sehr gut angebunden. Es kreuzen sich hier fünf verschiedene ICE-Linien und ebenso viele Linien des IC-Verkehrs. Wer international anreist, hat die Auswahl zwischen dem 15 Autominuten entfernten City Airport Mannheim und einer komfortablen Bus-Shuttle-Verbindung vom Frankfurt International Airport. Auch eine Schiffstour nach oder von Heidelberg ist mit der Weißen Flotte möglich.
Neugründung ein voller Erfolg
Am vergangenen Donnerstag, dem 9. Mai haben wir mit Unterstützung des Selbsthilfebüros Heidelberg den Kick-Off unserer Gruppe durchgeführt. Wir sind nun 5 Frauen und 4 Männer zwischen Anfang 20 und Ende 50 mit ganz verschiedenen Subtypen von Zwangshandlungen und auch mentalen Zwängen. Diese gesunde Durchmischung freut uns ganz besonders 🙂 .
Stosse auch Du dazu und werde Teil einer tollen Community!
Ein Wochenende, das Horizonte erweitert
Liebe Freunde,
wenn Ihr am 8. und 9. November 2019 noch nichts besseres vorhabt und endlich etwas gegen Eure Zwänge und Eure Einsamkeit tun wollt, dann fahrt mit nach Bochum. Dort findet nämlich von Freitag auf Samstag die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V. statt.
Von Freitag 14.00 bis Samstag 17.00 könnt ihr Euch eine Vielzahl von Experten-Vorträgen zum Thema „Zwangsstörungen im Kontext anderer psychischer Erkrankungen“ anhören und in Workshops Fragen stellen. Die Referenten arbeiten alle bei den führenden deutschen Kliniken auf dem Gebiet der Zwangserkrankungen.
Fast noch wichtiger finde ich persönlich den Austausch mit anderen Betroffenen in den Pausen. Bei meinen letzten zwei Tagungsbesuchen konnte ich sehr von dem Gefühl profitieren, dass ich nicht der Einzige bin, sondern auch andere genau die gleichen oder sehr ähnliche Probleme mit sich herumtragen.
Wer Mitglied im Verein ist, kann kostenlos teilnehmen und bekommt sogar noch einen Zuschuss zu den Übernachtungskosten. Anmelden kann sich jeder Interessierte, auch ohne Mitgliedschaft und zu einem sehr fairen Preis von 90/150 Euro.
Alle Infos findet ihr im Veranstaltungs-Flyer.
Schreibt mir einfach oder sprecht mich in der Gruppe an, wenn ihr zusammen hin fahren wollt.
Euer Jens
Brief an meine Essstörung

Liebe Essstörung,
Dank dir kommt mir mein Sättigungsgefühl nicht in die Quere, wenn ich meine innere Leere stopfen muss.
Wenn ich an Einsamkeit erfriere, dann lässt du mich meinen Magen füllen mit Trost.
Wenn ich mich ausgeliefert fühle und vor Wut schäume, dann habe ich die volle Kontrolle über jeden Bissen, den ich zermalme. Zucker und Fett beschwichtigen meinen Groll.
Wenn ich feiern will, und niemand mit mir feiern will, dann gibt es immer noch dich.
In Wirklichkeit aber bringst du mich dazu, meinen Körper zu verachten. Du bist es, der mich verzweifeln lässt. Denn durch dich vertiefe ich nur meine Einsamkeit. Wer will schon so einen Fettwanst in seiner Nähe?
Tickets ohne Bordzuschlag im ICE/IC kaufen

Jeder kann sich in einen Fernverkehrszug, also einen ICE oder IC, setzen und auf das Bordpersonal warten, um dort (gegen eine üppige Servicepauschale von derzeit 19 EUR) sein Ticket zu erwerben. Nachzulesen in den Beförderungsbedingungen vom 24.12.2018, Absatz 3.8.2. Den meisten werde ich damit nichts neues erzählen.
Was ich allerdings bisher nicht wusste: Bei Inhabern eines Schwerbehindertenausweises wird auf den Bordzuschlag verzichtet. Nachzulesen in den Beförderungsbedingungen vom 24.12.2018, Absatz D.2.5.
Ich dachte nicht, dass ich das mal sagen würde, aber: Finde ich gut. Danke, DB!
Selbsthilfe-Gruppen für junge Akademiker attraktiver machen

Wir haben eine Grundgesamtheit von über 3000 jungen und jung gebliebenen Akademikern nach Ihren Erfahrungen mit und Vorstellungen von Selbsthilfe-Gruppen befragt.
Auch wenn nur 6 Personen geantwortet haben (es gab keinen zusätzlichen Anreiz), so geben die Antworten qualitativ doch einigen Aufschluss. Vor allem darüber, was derzeit zu einer so geringen Beteiligung der 20-40 Jährigen an Selbsthilfe-Gruppen führt (nicht mehr als 10 bis maximal 15%).
Von den 6, welche sich die Mühe gemacht haben, zu antworten (ein grosses Danke dafür!) waren 5 weiblich. Auch fiel rein statistisch auf, dass die Damen im Durchschnitt 1280 Zeichen aufwendeten, während der eine männliche Teilnehmer mit etwas mehr als der Hälfte auskam.
Die Antworten haben wir zusammengefasst und sinngemäss umformuliert:
- Selbsthilfe ist kein Ersatz für Therapie (2x)
- Lieber Zwiegespräch als Gruppen-Setting (2x)
- Wunsch nach professioneller Moderation, sonst Verunsicherung (2x)
- Themenauswahl für mich nicht relevant
- Immer die gleichen Leute
- Atmosphäre des Selbstmitleids
- Bedarf nach Austausch im Schutz der Anonymität
- Mangel an Leidensdruck
- Zweifel am Heilungseffekt von Selbsthilfe
- Fernbleiben wegen sozialer Phobie
- Gruppenauswahl schwierig mangels Diagnose
- Keine Gruppe mit Leuten in den Zwanzigern existent
- über viele Jahre positive Erfahrungen, gründe selbst eine Gruppe
- Gruppe zu klein
- Gruppe nur auf Deutsch
- Über konstruktive Gesprächsthemen und auch Erfolgserlebnisse sprechen
- Ich finde es an sich gut, dass es solche Angebote gibt, aber…
- untereinander Konkurrenz, wer am „krankesten“ ist
- Werbung für jüngere Leute da ansetzen, wo sich diese aufhalten z.B. stärker im Internet
- Kooperation mit den psychosozialen Beratungen der Unis notwendig
- negative Ersterfahrungen
Anonyme Zwängler im Umkreis von 10km: Die Jodel-App
Ich sitze gerade im Zug, um meine Eltern zu Weihnachten zu besuchen. Aus Langeweile habe ich ein Experiment wiederholt, das ich in den letzten Wochen und Monaten immer wieder gemacht habe. In den lokalen Channel der Jodel-App habe ich ohne Umschweife folgende Frage geposted:
https://shared.jodel.com/RZFSRNutUS
Während ich hier schreibe, kommen immer noch neue Antworten.
Egal wo, an welchem Wochentag und zu welcher Uhrzeit ich einen solchen Post aussende, es dauert nie mehr als 1-5 Minuten und ich habe Chatpartner.
Dies demonstriert eindrucksvoll, wie sehr die Scham, über psychische Probleme zu sprechen, ausgeprägt ist. Und wie gross der Bedarf nach Gespräch im Schutze der Anonymität plötzlich ist.
Ich mache das gerne.
Viele Grüsse und friedliche Weihnachten,
Euer Jafudi
Woher stammt wohl das Wort „Jafudi“?
Mit SurveyMonkey lassen sich auch wunderbare Charts erstellen: