
Liebe Essstörung,
Dank dir kommt mir mein Sättigungsgefühl nicht in die Quere, wenn ich meine innere Leere stopfen muss.
Wenn ich an Einsamkeit erfriere, dann lässt du mich meinen Magen füllen mit Trost.
Wenn ich mich ausgeliefert fühle und vor Wut schäume, dann habe ich die volle Kontrolle über jeden Bissen, den ich zermalme. Zucker und Fett beschwichtigen meinen Groll.
Wenn ich feiern will, und niemand mit mir feiern will, dann gibt es immer noch dich.
In Wirklichkeit aber bringst du mich dazu, meinen Körper zu verachten. Du bist es, der mich verzweifeln lässt. Denn durch dich vertiefe ich nur meine Einsamkeit. Wer will schon so einen Fettwanst in seiner Nähe?